Ölschäden in Altbauten
Von besonderer Problematik sind Ölschäden in älteren Gebäuden wie zum Beispiel in Fachwerkhäusern. Die Bauweise und die verwendeten Baustoffe neigen dazu ggf. eindringende Mineralölkohlenwasserstoffe intensiv aufzunehmen. Oft sind die verunreinigten Gebäudeteile nicht zu ersetzen, weil hierzu erhebliche Eingriffe in die Statik und die Bausubstanz notwendig wären und die damit verbundenen Kosten vom Eigentümer kaum zu schultern sind. Unter Umständen
gilt es auch Aspekte des Denkmalschutzes zu berücksichtigen. In diesem etwa einhundert Jahre alten Fachwerkhaus werden die einzelnen Stockwerke durch Ölöfen beheizt. Die Einspeisung des Heizöls erfolgt über eine 8 mm Kupferleitung. Durch einen Defekt einer Armatur trat Heizöl innerhalb eines Ofens aus der Zuleitung aus
und versickerte in eine Zwischendecke. Weil der Raum nur gelegentlich genutzt wurde, fiel der Schaden längere Zeit nicht auf. Erst als sich im Haus ein
deutlicher Heizölgeruch bemerkbar machte, ging man dem Missstand nach und entdeckte schließlich den Schaden. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Heizöl zwischen Teppich und Holzdielenfußboden bereits flächig im Raum ausgedehnt und war in die Balken, die Lattung und die aus Feinsand bestehende Dämmschicht der Zwischendecke eingedrungen. Das Dämmmaterial musste ausgebaut, die Balken gereinigt, mit einer Spezialgrundierung versiegelt und der komplette Deckenaufbau erneuert werden.